Unsere erste, fünfeinhalbwöchige Reise im 2025 führt uns nach Holland, wo uns das Meer, weite Strände, heftige Winde, ikonischen Grachten, Windmühlen, Tulpenfelder bis hin zu historischen Orten und wenig kulinarische Höhepunkte (gemäss diversen Rückmeldungen) erwarten.
Alle grossen Städte (und ihre berühmten Kunstmuseen und Verkehrswirren) werden wir meiden dafür zieht es uns hinaus in die Natur, zu schmucken Örtchen mit einem "süssen" Koffiehuis mit feiner Bakkerij und täglich auf den Campingplatz (Freistehen ist verboden) inklusive ein paar Tage auf Texel, wo man, so stehts im Tourismusführer, bis 300 Vogelarten beobachten kann.
... hin und wieder mal an einen Bahn-Fotopunkt (man gönnt sich ja sonst nichts) ...
Zum vergrössern der Fotos die Bilder anklicken.
Info's zu den besuchten Städten aus den lokalen Websites und Wikipedia.
Fotos copyright by P. Trippi / H. Widrig
🌷 Abfahrt am Montag 24. März bei 9 Grad Richtung Belgien mit einem Abschiedsföteli aus der Heimat (Berge könnten uns doch in Holland schmerzlich fehlen). Im Tunnel auf der Westumfahrung Zürich ein erster Navi-Test ... alles funktioniert, nur etwas komische Farben (erinnert uns an den Wassereinbruch auf das Navi in der ersten Woche Skandinavien 2022 link).
Die Fahrt führte uns über Mulhouse und dann auf der Route 66 - If you ever plan to motor west. Travel my way, take the mountainway that is best. Get your kicks on route sixty-six (by The King Cole Trio) - über den Vogesenhauptkamm, den Col de Bussang auf 731 Metern (wo sich auch die Quelle der Mosel befindet) mit vielen Serpentinen und einem Holzlaster Richtung Nancy.
Unsere erste Übernachtung in Millery nördlich von Nancy an der schönen und schon breiteren Moselle. Nach einem kurzen Bummel durchs Städtchen und der Besichtigung der Lavoir de Millery* geniessen wir die Abendstimmung im Marco Polo.
* Um allen Einwohnern Zugang zu Quellwasser zu ermöglichen, Tiere zu tränken und die Wäsche anders als in der Mosel zu waschen, die bei Hochwasser und Frost gefährlich ist, ließ die Gemeinde 1811 drei Brunnen im Dorf bauen.
🌷Am nächsten Tag führte uns die Reise auf französischen Landstrassen und kleinen Dörfern (heute meist mit 30er Zonen) Richtung Stenay und weiter an den bewährten Stellplatz an der Maas gegenüber dem Städtchen Givet.
🌷Weiter Richtung Belgien machen wir Bekannt-schaft mit dem meist gesehenen Strassenschild "Chaussee degradee". Die wallonische Region von Belgien macht einen ärmlichen Eindruck, nicht nur der Strassenbelag. Dafür erfreuen uns schöne Steinhäuser, -villen und -kirchen. In Ernage gibt es einen Zwischenstopp bei Defresnes Jean-François, wo wir unseren Vorrat mit Brot, une Tarte Cherries und einem Vanille Cake ergänzen ... ein paar Meter weiter dann einen Bahnfotopunkt.
🌷Bei diesigem Hochnebel führt uns die "Baustellen"-Autobahn um Brüssel und weiter nach Antwerpen. Ein weiterer Bahn-Stopp in Essen/Belgien. In Flandern mit merklich besseren Strassen und schönen Gärten hellt sich auch das Wetter auf. Kurz nach der niederländischen Grenze steuern wir den Camping Wouwse Plantage an, wo uns eine warme Dusche erwartet. Am Abend verziehen sich die Wolken und sonnige Tage erwarten uns ... und eine erste eisige Nacht! Wehe dem, der die Dämm-Unterlagematten vergass wie wir ...
🌷Der Camping kann sehr empfohlen werden. Bei unserer Ankunft waren nur die Stellplätze offen, der Hauptplatz wurde gerade aufgefrischt. Tip top sauber, je zwei Du/WC für die 8 Stellplätze. Wasser- und WC-Entsorgung am Platz link. Sehr freundlicher Empfang und mit €16 all inklusive preiswert. Einzig eine Hauptstrasse zur Wouwse Plantage war wegen Bauarbeiten gesperrt, was die Zufahrt einem Feldsträsschen-Irrgarten gleich machte ...
🌷 Heute Donnerstag, Tag 4 unserer Reise, besuchten wir Bergen op Zoom. Die Stadt ist eine historische Festungsstadt im äußersten Westen der Provinz Brabant. So machten wir erstmals Bekanntschaft mit den unzähligen Kreuzungen mit und ohne Vortrittsrecht der Velofahrer, meist sehr schmale Strassen und Parkplätze mit unbekannten Zahlmodalitäten. Letztlich im Parkhaus gelandet, schmaler und enger nur für ruhige Nerven. Entschädigt wurden wir durch viele lauschige Gassen, schönen Gebäuden und vielen Kleinigkeiten. Ein Bilderbogen der Eindrücke (zum Glück kaum mit Touristen die stören ...):
🌷Nach einem friedlichen Sonnenuntergang, angenehmer Nacht, Fahrt durch viele Alleen und auf hektischer Autobahn treffen wir in Middelburg ein.
🌷 Middelburg ist eine historische Stadt auf der ehemaligen Insel Walcheren in der Provinz Zeeland und die Provinzhauptstadt. Die ehemalige VOC Stadt (VOC war eines der größten Handelsunternehmen des 17. und 18. Jahrhunderts) hat eine beeindruckende Geschichte, die man anhand der vielen Denkmäler und Architektur entdecken kann, sowie authentischen Gassen mit gemütlichen Restaurants, Cafés und Läden. Die Provinzhauptstadt Zeelands hat nach Amsterdam die meisten historischen Gebäude, denn es war eine der wichtigsten Städte zu Zeiten der Ostindien Kompanie. Das Stadhuis Middelburg ist eines der bedeutendsten gotischen Rathäuser der Niederlande.
Der offizielle Name des Landes heißt Nederland. Das ist auch der Name, der in der Umgangssprache für Niederländer selbstverständlich ist. Im Deutschen hingegen heißt das Land Niederlande, in der deutschen Umgangssprache wird oft - falsch - von „Holland“ gesprochen; die Einwohner werden daher häufig als „Holländer“ statt „Niederländer“ bezeichnet. Wie dem auch sei, uns erfreuen vielmehr die Kleinigkeiten ...
Was uns sehr beeindruckt sind die zahlreichen Velofahrer, immer im Schwung, meist vortrittsberech-tigt. D.h. bei der Kreuzung zweimal anhalten, einmal vor dem Fahrradstreifen, Kontrolle links rechts und dann 2 Meter weiter anhalten an der Strasse. Zum Glück sind nicht alle so grimm unterwegs wie im Bildchen ...
🌷 ... und dann der Laden "DILLE & KAMILLE", welcher für sich das Glück in den kleinen Dingen zelebriert. Ein Haushaltgeschäft das für uns das Potenzial zum Kaufrausch hätte, hätten wir einen grösseren Camper. Vieles wie zu Grossmutters Zeiten: Siebli, Geschirrli, Teehäuschen, Kochutensilien, Glaswaren, Körbchen, Handtücher, Holzgefässe, Seifen, Körpermittel, Kerzen, kleine Bürsten, Töpfchen und vieles mehr in unendlicher, aber schönster Auswahl.
🌷 Nach einem Cappuccino und Latte Caramel beenden wir den Stadtbummel, eine kühle Brise bei Hochnebel und erste Regentropfen lassen uns weitergehen. Unser nächstes Etappenziel ist der Farm-Camping De Lachende Loods westlich ausserhalb der Stadt. Noch geschlossen können wir dennoch einen Platz beziehen und sind allein dem einsetzenden Regen ausgesetzt. Ein netter Empfang, Pferdestallgeruch, Hundebegrüssung, Muschelboden, Strom und WIFI ... alles zum halben Preis. Ruhig und angenehm link.
🌷 Nach dem Regen kommt die Sonne, eine herrliche Abendstimmung kündet Besserung an. Morgen geht es entlang der Nordseeküste noch Norden, durch kleine Dörfer (und noch schmälere Strassen mit viel Fahrradverkehr) nach Ouddorp, ein Ort am äußersten Rand der Insel Goeree-Overflakkee in der Provinz Zuid-Holland in den Niederlanden. Unterwegs ein Zwischenhalt am Kasteel Westhove mit Parkanlage und zum Mittagessen ins Seafarm Restaurant am Jacobahavn in Kamperland. Dort lassen wir es uns bei einer halben Lobster und dem Catch of the day munden, zum Dessert Koffie compleet mit kleinen, süssen Leckereien und einer Asort kaas - Platte ... lekker lekker! Für Nachreisende hier die Speisekarte.